Seite 15 | Die Bedeutung des Bewusstseins in der Medizin | ||||||||||||||||||||||||||||||
________________________________________________________________________________________________________ | |||||||||||||||||||||||||||||||
Peter Hübner:
Zuerst einmal geht es hier um Naturwissenschaft und naturwissenschaftliche
Erkenntnisse. Nur ist dabei dasjenige, was man heute mit Naturwissenschaft bezeichnet, zu eng gefasst. Aber
es ist ja nicht verboten, die naturwissenschaftliche Sicht zu erweitern
bzw. den Horizont der Naturwissenschaftler zu vergrößern. Aber im Rahmen der ersten drei Hauptbewusstseinszustände – des relativen begrenzten Wachbewusstseins, des entsprechend relativen begrenzten Traumbewusstseins und des grenzenlos begrenzten Tiefschlafs – lässt sich nicht einmal erfassen, um was es sich bei der „Natur“ überhaupt handelt. Denn die Natur ist ihrem Wesen nach ein zumindest kosmisches Phänomen – wenn nicht gar ein universales. Dem wird auch kaum ein begrenzt denkender Naturwissenschaftler ernsthaft öffentlich zu widersprechen wagen. Neue Wege der wissenschaftlichen Erkenntnis haben immer nur die großen Denker unter den Naturwissenschaftlern beschritten – und wenn man einmal von Pythagoras, dem Begründer unseres naturwissenschaftlichen Denkens als einer frühen Ausnahmeerscheinung vor immerhin 2.500 Jahren absieht, dann sind es besonders erst die neueren und ganz neuen Naturwissenschaftler unter jenen berühmten Denkern, die sich allmählich darüber klar wurden, dass der Aspekt des Bewusstseins für alle naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der wichtigste Entscheidungsträger ist. Das
relative Wachbewusstsein bringt nur begrenzte relative Erkenntnisse
hervor – dies wird jeder gebildete Naturwissenschaftler zugeben. Wenn ich also kosmische Information erhalten will, welche die Natur ja ihrem Wesen nach zu deren Erkenntnis verlangt, dann muss ich mich in meinem Bewusstsein und Denken auf das Kosmische hinbewegen – zumindest, solange dieses nicht zu mir kommt. Pythagoras
hat in seiner Schule mit Hilfe von Musik und Mathematik gelehrt,
wie man sich bewußtseinsmäßig und in seinem
Denken mit Erfolg auf das Kosmische zu bewegt. Und
diese großen Denker begründeten dann Phasensprünge
im naturwissenschaftlichen Denken und Verstehen. Diese
beriefen sich unzweideutig auf einen Phasensprung in ihrem Bewusstsein:
auf das Durchbrechen ihrer alten Bewusstseinsgrenzen. Ihren Aussagen kann man entnehmen, dass sie – wie auch immer – aufgrund besonderer geistig emotionaler Veranlagung oder Begabung mehr zufällig jene absolute Schallmauer des Tiefschlafs durchbrochen hatten und zumindest zum vierten Bewusstseinszustand, wenn nicht auch noch zu höheren Bewusstseinszuständen vorgedrungen waren. Mit
Hilfe dieser brachten sie dann ihr neues Weltbild, ihre neuen Erkenntnisse,
ihr neues umfassenderes Wissen mit und bemühten
sich um eine korrekte Darstellung ihrer neuen Sicht gegenüber
ihren Kollegen. Der
vierte Hauptbewusstseinszustand macht uns zum allerersten Mal mit
dem Phänomen des Kosmischen bekannt: des wirklich Kosmischen
jenseits des begrenzten Materiellen – selbst wenn es sich dabei um
den ganzen materiellen Kosmos handeln sollte. So
wird das ganze physikalische Weltbild allmählich mit Hilfe
der Mathematik entmaterialisiert – dies ist ein Prozess, der
sich schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts ankündigte. Diese Entwicklungen hat auch Pythagoras vorgezeichnet, als er eine wissenschaftliche Integration der Naturwissenschaften, der Geisteswissenschaften, der Künste und der Religionen anstrebte und hierfür in seiner Schule die entsprechenden intellektuellen Weichen stellte. So werden heute schließlich über den Prozess der naturwissenschaftlich geprägten Bewusstseinsforschung und –entwicklung die Geisteswissenschaften, die Künste und die Religionen unter dem Schirm der Medizin mit objektiven naturwissenschaftlichen Mitteln in ihrer Leistung messbar – mit Hilfe einer Metaphysik naturwissenschaftlicher Prägung, ausgestattet mit dem Instrumentarium unseres modernen digitalen wissenschaftlich-technischen Zeitalters. Aber
all dies – alle diese Errungenschaften und Entwicklungen – sind
systematischlogisch an das Verständnis und die Weiterentwicklung
des Bewusstseins und damit des Denkvermögens gebunden. |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Mit
freundlicher Genehmigung von AAR
EDITION INTERNATIONAL © Wissenschaftliche Musik Medizin 2005 |
|||||||||||||||||||||||||||||||