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Die
Physiologie der Musik hat zwei Aspekte, einen objektiven und einen subjektiven.
Der objektive
Aspekt der Physiologie der Musik betrifft den gesamten Bereich des musikalischen
Tonraums – soweit er nicht unmittelbar das Feld der Kreativität
bedeutet.
Zum objektiven
Bereich der Musikphysiologie zählt das Wissen über den Prozess
des Denkens und ebenso das praktische Beherrschen des Musikinstrumentes
Geist- das Unterordnen des Geistes unter die Herrschaft des Ichbewusstseins,
unter den kreativen Willen des Musikers.
Darüber
hinaus betrifft die objektive Physiologie der Musik das geistige Vorstellungsvermögen
des Musikers in bezug auf die werkgetreue Interpretation.
Der subjektive
Bereich der Physiologie der Musik betrifft die innere Kräfteverbindung
der musikalisch-kompositorischen Parameter Harmonie, Sequenz, Melodie
und Motiv mit dem musikalischen Tonraum, also die Nahtstelle unserer
inneren Menschenkräfte mit unserem Geist.
Die Wirkung
des innergeistigen Musikproduzierens auf die Physiologie des Musikers
oder auf die Physiologie des Hörers gehört somit nicht in
den Bereich der Physiologie der Musik, sondern zählt zu deren Ökologie.
Die Physiologie
der Musik – die gesamte Struktur des musikalischen Tonraums auf der
Ebene des Geistes – ist nur das äußere geistige Erscheinungsbild
des innen Geschaffenen: das musikalische Resultat im Geiste des Tonkünstlers;
die wahre musikalische Uraufführung, die der Tonkünstler mit
seinem Gehörsinn abtastet, ist die Physiologie der Musik. |
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