MEDIZINISCHE RESONANZ THERAPIE MUSIK – WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG – BERICHTE |
STRESS Die Epidemie Stress + Herzkrankheiten |
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Noch heute sagen wir: es hat ihm das Herz gebrochen wenn jemand einen großen Stress wie z.B. den Verlust eines geliebten Menschen nicht verarbeitet hat. Von großzügigen Menschen sagen wir, sie haben ein goldenes Herz, während wir mit einem Herz aus Stein oder einem eiskalten Herzen eine gegenteilige Veranlagung beschreiben. Tapfer zu sein, heißt Kühn im Herzen zu sein, und von einer furchtsamen Person sagt man oft, sie habe Ein feiges Herz. Beschäftigt man sich mit der Beziehung zwischen Stress-Gefühlen und dem Herzen, so stößt man auf das Problem, daß Wissenschaftler Schwierig-keiten haben, Stress zu definieren, und daß sie noch weniger in der Lage sind, ihn genau zu messen. Was genau ist eigentlich Stress? Obwohl die Physik den Begriff schon seit Hunderten von Jahren nutzt, wurde er, so wie er heute üblicherweise in Gebrauch ist, erst vor 60 Jahren geprägt, und zwar von Hans Selye, einem hervorragenden kanadischen Forscher und Arzt. Er gebrauchte diesen Begriff für Reaktionen bei Tieren, die in Laborversuchen ernsten, störenden und dauerhaften körperlichen oder emotionalen Bedrohungen ausgesetzt wurden, was dann bei den Tieren zu Geschwüren, Herzinfarkten, Bluthochdruck, Gelenkentzündungen, Nierenschädigungen und anderen Krankheiten führte. Prof. Selye folgerte, wenn Stress diese Wirkungen bei seinen Versuchstieren hervorrufen könne, dann würde Stress vielleicht eine ähnliche Rolle bei Patienten spielen, die unter gleichen gesundheitlichen Störungen litten und die er Anpassungskrankheiten nannte. Während seine Untersuchungen anfänglich nur für Grundlagenforscher interessant waren, breiteten sich Prof. Selyes Theorie und Konzepte bald in allen Zweigen der Medizin aus, und Stress wurde schließlich sogar zu einem populären Wort, das man heute an jeder Ecke vernehmen kann. 1983 bezeichnete das Time-Magazine ein großes amerikanisches Nachrichten- magazin Stress als Die Epidemie der 80er Jahre, und zahllose Studien haben aufgezeigt, daß sich das Problem seit damals zunehmend vergrößert hat. Heute ist es schon schwierig, an irgendeinem Tage einmal nicht das Wort Stress zu hören oder zu lesen. Wo kommt diese plötzliche Aufregung um Stress her? Stress gab es doch bereits, als Adam und Eva noch im Garten Eden waren. Liegt es vielleicht daran, daß es heute viel mehr Stress gibt als früher? Oder liegt es daran, daß die wissenschaftliche Forschung zunehmend den bedeutenden Einfluß von Stress auf zahlreiche Krankheiten bestätigt hat und die Mechanismen entdeckt hat, wie Stress für verschiedene negative Wirkungen auf die körperliche und geistig-seelische Gesundheit verantwortlich wird? All dies sind zweifellos Gründe dafür. Man schätzt, daß in den USA und in Deutschland wird es vermutlich nicht viel anders sein 75-80% aller Hausarztbesuche stressbezogenen Beschwerden gelten, und es ist schwierig, heute irgendeine Krankheit zu nennen, in welcher Stress nicht zum Krankheitsgeschehen negativ beiträgt von der gewöhnlichen Erkältung bis hin zum Krebs. |
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Die Hauptstressquellen für Erwachsene sind Zwänge am Arbeitsplatz. Vier von fünf amerikanischen Arbeitern und Angestellten bezeichnen ihre Arbeit als sehr stressvoll, und die Weltgesund- heitsorganisation erklärte kürzlich, daß Stress mittlerweile zu einer weltweiten Epidemie geworden ist. Jeder von uns bezeichnet verschiedene Dinge oder Situationen mit Stress. Einige benutzen das Wort für die Beschreibung unerfreulicher Umstände, wie den Verlust des eigenen Arbeitsplatzes, während andere eher damit die Gefühle bezeich- nen, die aus solchen Herausforde- rungen entstehen (Ärger, Furcht, Niedergeschlagenheit), oder sich sogar Krankheiten zuziehen, die daher zu stammen scheinen (Herzinfarkt, Schlag- anfall, Magengeschwüre). |
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Stress ist auch für jeden von uns unterschiedlich. Situationen, die für den einen sehr stressvoll sind, mögen für einen anderen sogar erfreulich sein oder für einen dritten gar keine Bedeutung haben. Das ist eigentlich alles, was es mit Stress auf sich hat. Achterbahnfahren, Arbeitsbedingungen und Menschen sind nicht aus sich heraus voll Stress. Oft liegt es einfach daran, wie wir sie wahrnehmen. Wie bei der Achterbahnfahrt erzeugen wir oft unseren eigenen Stress aufgrund falscher Einschätzungen, und das kann man lernen, zu korrigieren. Man kann sich und anderen beibringen, vom Rücksitz des Achterbahnwagens in den Vordersitz umzusteigen, denn niemand kann jemandem ohne dessen Zustimmung das Gefühl der Unterlegenheit vermitteln. |
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Im bestbewährten Test zur Bewertung des Schweregrades von Stress rangiert der Tod des Ehepartners an der Spitze der Skala mit einem Wert von 100 Punkten, gefolgt von dem Verlust anderer wichtiger Beziehungen wie Scheidung (73 Punkte), örtliche Trennung in der Ehe (65 Punkte), Gefängnisstrafe und Tod eines Familienmitgliedes (63 Punkte). Der Stress, der aus einem Bußgeld für falsches Verhalten im Straßenverkehr entsteht, steht mit 14 Punkten am unteren Ende der Skala, welche 43 weitere stressreiche Situationen umfaßt. Zählt man die Punkte zusammen, die man aus den erlebten Stresssituationen in den letzten 12 Monaten gesammelt hat, erhält man eine ziemlich genaue Aussage über den Schweregrad des aufgenommenen Stresses. Tausende von Studien haben bestätigt, daß, je höher die Punktzahl, um so größer die Wahrscheinlichkeit ist, daß man in den folgenden 6-12 Monaten krank wird. Witwer oder Witwen sterben innerhalb der ersten beiden Jahre nach dem Verlust des Partners um das 3-12fache häufiger an all den Haupttodesursachen unserer Zeit, als Verheiratete. Die Herztodrate ist besonders hoch während der ersten 6 Monate nach dem Tod des Partners. Ein größeres Risiko für einen Herzinfarkt konnte man ebenso aufzeigen bei anderen stressvollen Emotionen wie Niedergeschlagenheit, Angst, Entsetzen, Feindseligkeit sowie Wut und Ärger, besonders wenn man seinen Ärger andauernd unterdrückt. |
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