Im Falle der Me­di­zi­ni­schen Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik leis­tet die Mu­sik die Ar­beit. Mu­sik ist ein fer­ti­ges Sys­tem bzw. Pro­dukt. Ich hö­re der Mu­sik nur zu und die Mu­sik – ich mei­ne hier die har­mo­ni­kal struk­tu­rier­te Mu­sik – pro­du­ziert die glei­che Wir­kung wie die er­folg­rei­che Me­di­ta­ti­on: sie har­mo­ni­siert und be­ru­higt mei­ne in­ne­ren Men­schen­kräf­te und führt mich zur in­ne­ren Stil­le hin; sie hält den Pro­zess mei­nes Den­kens an und im güns­tigs­ten Fal­le führt sie mich, wenn mein Den­ken auf­hört, in ei­nen Zu­stand voll­stän­di­ger in­ne­rer ru­hen­der Wach­heit, – und dass dies auch mit der Zeit ge­schieht, das ist un­se­re Er­fah­rung.
Dies ist dann der spi­ri­tu­el­le As­pekt die­ser nach den Har­mo­nie­ge­set­zen der Na­tur struk­tu­rier­ten Mu­sik, und tat­säch­lich ist er sehr wich­tig für die Stär­kung der Ge­sund­heit.
Und es reicht auch völ­lig aus, wenn man die­sen spi­ri­tu­el­len As­pekt nur un­ter dem Ge­sichts­punkt der Ge­sund­heit sieht – ob wir dies un­ter ei­nem re­li­gi­ö­sen Ge­sichts­punkt be­trach­ten, ist mei­nes Er­ach­tens nicht wich­tig.

Al­lei­ne für die Ge­sund­heit ist die Spi­ri­tu­a­li­tät als sol­che schon wich­tig ge­nug, denn die Stär­kung der See­le bzw. die Er­fah­rung der See­le bil­det die na­tür­li­che Grund­la­ge un­se­rer Ge­sund­heit.

In un­se­rer so­ge­nann­ten „Zi­vi­li­sier­ten Welt“ ken­nen die meis­ten Men­schen ih­re See­le gar nicht. Sau­erbruch, ein sehr be­rühm­ter Arzt zur Zeit des Drit­ten Reichs – er war auch der Leib­arzt Adolf Hit­lers – sag­te ein­mal: „Ich ha­be so vie­le Men­schen ope­riert, aber ich ha­be da­bei nie ei­ne See­le ge­fun­den!“
Aber ge­hen wir bes­ser ein­mal da­von aus, dass wir ei­ne See­le ha­ben, und dass ih­re Stär­kung und Har­mo­ni­sie­rung für un­se­re Ge­sund­heit sehr wich­tig ist.

Auch wenn au­ßer­halb die­ses In­ter­na­tio­na­len Kon­gres­ses ein Teil der ge­gen­wär­ti­gen wis­sen­schaft­li­chen Fach­welt noch an­de­rer Mei­nung sein mag, er­scheint es mir wich­tig, dass wir die See­le als sol­che stär­ken, um uns für un­se­re Ge­sund­heit jen­seits des gro­ßen Ge­sund­heits­mark­tes und Ge­sund­heits­ge­schäf­tes mit grund­le­gen­der Le­bens­en­er­gie, Le­bens­in­tel­li­genz und Le­bens­har­mo­nie zu ver­sor­gen.

Die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik^® be­nut­zen wir da­bei nur wie ei­nen Füh­rer in un­se­re in­ne­re Welt des Den­kens. Sie ist nur ein Werk­zeug oder ein Fahr­zeug – aber die­se har­mo­ni­kal struk­tu­rier­te Mu­sik bringt uns da­hin, wo das Was­ser des Le­bens aus un­se­rem in­ners­ten We­sen her­vor­quillt, so­dass wir es trin­ken kön­nen. Ob wir dann wirk­lich in der La­ge sind, zu trin­ken oder nicht, das müs­sen wir se­hen.

Wenn ich in die­sem ent­schei­den­den Mo­ment ein­schla­fe, dann kann ich na­tür­lich nicht trin­ken. Aber wenn es mir ge­lingt, wach zu blei­ben, dann ha­be ich ei­ne gu­te Vor­aus­set­zung er­füllt, um über­haupt trin­ken zu kön­nen.

Und wenn ich dort wach zu blei­ben ver­mag, wo ich nicht den­ke – an je­ner in­ne­ren Quel­le, wo „mein“ Den­ken ent­springt –, und wenn ich dort jen­seits des Den­kens mit mei­nen in­ners­ten Er­kennt­nis­or­ga­nen In­tel­lekt, Ge­fühl und Ver­stand so­wohl ak­tiv als auch in­ak­tiv sein kann, dann bin ich gut ge­nug dar­auf vor­be­rei­tet, von den Qua­li­tä­ten mei­ner See­le zu trin­ken:
al­le mei­ne in­ne­ren Er­kennt­nis­or­ga­ne – mein In­tel­lekt, mein Ge­fühl, mein Ver­stand, mei­ne in­ne­ren Sin­ne der Wahr­neh­mung –, sie al­le kön­nen sich dann an mei­ner See­le näh­ren, sie kön­nen aus ihr Le­bens­en­er­gie, Le­bens­in­tel­li­genz und Le­bens­har­mo­nie „trin­ken“.

Und sie kön­nen sich oh­ne­hin nur an mei­ner See­le näh­ren – sie kön­nen kei­ner­lei Nah­rung von au­ßen auf­neh­men – dies ist ein kos­mi­sches Ge­setz und wä­re ge­gen ih­re Na­tur. Es han­delt sich hier um ei­ne ge­schlos­se­ne in­ne­re Welt jen­seits des Den­kens bzw. in­ner­halb des Den­kens, denn mei­ne in­ne­ren Le­bens­kräf­te le­ben in­ner­halb mei­nes Geis­tes wie in ei­nem Haus – so, wie dann auch mein Geist in mei­nem Kör­per wie in ei­nem Haus lebt.
Aber die na­tür­li­che Macht, das tat­säch­li­che Sa­gen hat mei­ne See­le.